Als wir uns vor über einem Monat dazu entschieden, das Open Air Hamm abzusagen, versank Deutschland im Impfchaos. Nichts ging voran, die Aussichten waren schlecht, an konkrete Planung nicht zu denken. Nur Geimpfte und Getestete? Vielleicht kommen 350 Leute. Auf halbe Sachen hatten wir keinen Bock.
Nun, da wir unsere Entscheidung veröffentlichen, sieht alles viel, viel positiver aus und so manch einer fragt sich, ob nicht Voreile die Wahl bestimmte.
Ganz klar, Nein! Denn wichtiger als die Frage, ob genug Geimpfte kommen würden, um so ein Fest zu einem freudigen zu machen, ist die nach den Abgewiesenen. Selbst wenn genug kommen, müssten wir Menschen ausschließen. Das würde einen bitteren Beigeschmack haben. Vor einem Monat waren die Ungeimpften definitiv die Mehrheit, sind sie vielleicht jetzt noch, aber sie werden im Juli die Minderheit sein.
Hey! Wir sind schon eine linke Veranstaltung und da ist das Stichwort Gleichheit oberstes Gebot. Kommt man aufs Open Air Hamm, betritt man einen Raum, den man „alternative Öffentlichkeit“ nennt. Diesem Fakt liegt eine Entscheidung zugrunde, die vor vielen Jahrzehnten von unseren Gründervätern und -Müttern getroffen wurde. Kein Privattreff – Nee Nee – alternative Öffentlichkeit!
Somit gab man sich einen Auftrag, der im größten Runterbruch sich um Gleichheit dreht.
2021 werden wir diese Gleichbehandlung nicht wahrnehmen können. Hoffentlich nächstes Jahr. Dann wird es ein Jubiläum, das 50te Open Air Hamm, geben, dass den Namen verdient.
Freiheit, Gleichheit Geschwisterlichkeit. Bis 2022.
Euer Open Air Hamm Team